Niebüll: „Christoph Europa 5“ unter Dach (sh:z - 2. April 2009)
„Es ist mir eine große Freude, den Hangar für Christoph Europa 5 einzuweihen.“ Mit diesen Worten und einem Lächeln zerschnitt ihre Königliche Hoheit Prinzessin Benedikte von Dänemark das rote Band. Ihr zur Seite stand Nicole Steiger, Aufsichtsrätin der DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG.

Mit der gestrigen Übergabe der am Klinikum Niebüll gelegenen Hubschrauberhalle endete ein Provisorium. Seit seiner Indienststellung am 1. April 2005, damals ebenfalls durch die dänische Prinzessin, war der DRF-Helikopter vom Typ BK 117 in einem Zelt untergebracht. Jetzt steht ihm eine Fläche von 285 Quadratmetern zur Verfügung. Die Büro- und Sozialräume des Personals, sie befanden sich bisher im benachbarten Schwesternheim, nehmen noch einmal 166 Quadratmeter ein. Zur grenzübergreifenden Niebüller Luftrettungsstation gehören drei Piloten, acht Rettungsassistenten (unter ihnen drei vom dänischen Rettungsdienstbetreiber Falck), 17 Notärzte (drei davon als Deutsche in Dänemark tätig). Allein im vergangenen Jahr absolvierte der Hubschrauber 1058 Einsätze, 89 davon in Dänemark. Insgesamt waren es bis jetzt 3710 Einsätze.

Die erfolgreiche Kooperation war durch ein Pilotprojekt der DRF Luftrettung, des dänischen Rettungsdienstbetreibers Falck, des deutschen Landkreises Nordfriesland und des dänischen Verwaltungsbezirks Syddanmark möglich geworden. Um die Luftrettung in Dänemark voranzutreiben, hatte die DRF Luftrettung gemeinsam mit Falck die Dansk Luftambulance A/S gegründet.

Mit dem Bau des rund 1,2 Millionen teuren Hangars, finanziell unterstützt durch die Krankenkassen Schleswig-Holsteins, soll auch langfristig die Notfallversorgung der Bevölkerung in Nord-Schleswig-Holstein und Süddänemark sichergestellt werden. „Der Bau der Hubschrauberhalle ist ein Zeichen dafür, dass die DRF Luftrettung sich dauerhaft zum Standort Niebüll bekennt“, stellte Nicole Steiger fest.

Carl Holst, Vorsitzender der Region Süddänemark, lobte: „Es ist erfreulich zu sehen, dass gerade das Projekt des Rettungshubschraubers, dass ja am 1. April 2005 mit dem damaligen Sønderjyllands Amt (Kreis Sønderjylland) als Geburtshelfer begann, sich als dauerhaft erwiesen hat.“ In Dänemark habe das Parlament beschlossen, ab 2011 einen landesweiten Rettungshubschrauber-Notdienst einzurichten. An der deutsch-dänischen Zusammenarbeit werde sich nichts ändern. Die Sicherheit, bei akuten Erkrankungen schnelle Hilfe zu bekommen, sei für die Bürger des Grenzgebietes wichtig. Sie gelte es zu bewahren.

„Ich bin stolz auf dieses europäische Projekt“, freute sich Steffen Lutz, Vorstand der DRF Stiftung Luftrettung. Und an seine Partner gewandt ergänzte er: „Wir würden uns freuen, mit Euch die dänische Luftrettung weiterzuentwickeln.“ Allan Søgaard Larsen, Vorstandsvorsitzender von Falck, ergänzte: „Die gemeinsame Luftrettung gibt uns die Möglichkeit einer besseren Versorgung. Für uns ist das eine markante Verbesserung gewesen.“ „Alle Erwartungen wurden übertroffen“, so Nordfrieslands Kreispräsident Albert Pahl. Unter den Ehrengästen verfolgte auch der zehnjährige Kasper Norman Hansen mit seiner Familie das Geschehen. Das Luftrettungsteam rettete sein Leben, als der Junge während eines Urlaubs auf Rømø bei Baggerarbeiten verschüttet worden war.